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13.11.2010

Verantwortungsvolle Unternehmensführung

Könnte man den Unternehmensführungen dieser Welt die eigenen Interessen in die Köpfe pflanzen, würde sich wohl alles zu unserer Freude entwickeln. Das geht aber nicht; denn die haben ihren eigenen - kaufmännischen - Kopf, mit dem sie uns zuweilen belügen und betrügen, ihre Mitarbeiter ausbeuten, unsere Erde brachial nach Ressourcen ausweiden, die Umwelt hemmungslos verschmutzen und was nicht noch alles.
Da wir immer mehr werden, der Platz immer enger wird, die Ressourcen zu Ende gehen und die Welt immer näher zusammen rückt, muss es aber Regeln geben, die eine vernünftige Richtung weisen, die allen nutzt und nicht nur kurzfristig einzelnen.

Ein Mosaikstein auf dem Weg dorthin ist die Corporate Governance, die verantwortungsvolle Unternehmensführung. Sie ist erstmal nichts anderes als das Bewusstsein, dass Unternehmensführungen verantwortlich für das Handeln des Unternehmens sind und zwar weit über reine Managementfragen hinaus. Corporate Governance gibt die Regeln, die Werte, Ziele und Wege vor, verantwortet das Tun des Unternehmens und entscheidet, wie es sich in sein Umfeld einbindet.

Das Bewusstsein über die Notwendigkeit verantwortungsvoller Unternehmensführung, entwickelte sich zunächst gegenüber börsennotierten Unternehmen. Hier ging und geht es erstmal um die Themen Transparenz und Kontrolle, darum, das Vertrauen in den deutschen Kapitalmarkt zu stärken. Mittlerweile gibt es Richtlinien für Good Governance, den Corporate Governance Kodex. Manche der Richtlinien sind Gesetz, andere nur Empfehlungen. Nachhaltigkeit ist einer der modernen Werte, für die der Kodex unter anderem wirbt.

Also geht das mit dem Einpflanzen der eigenen Interessen doch, halt nur auf politischem Wege und in Anspruchnahme etlicher Jahre Arbeit?

Ja, aber nur bedingt. Weitere Faktoren haben Einfluss darauf, ob die politischen und gesetzgeberischen Vorgaben umgesetzt werden. Unternehmen, die einen großen Mehrheitsaktonär haben, weisen besonders häufig geringe Transparenz und Kontrolle auf. Insbesondere bei der "Besetzung des Aufsichtsrats werden anerkannte Corporate Governance Standards oft nicht ausreichend beachtet", hat die IVOX GmbH in einer Studie ermittelt.

Also, wenn ein Unternehmen viele verschiedene Geldgeber zufriedenstellen muss, richtet es sich am besten nach dem allgemeinen Kodex. Muss es aber nur einen einzelnen Aktionär zufriedenstellen, lässt es sich von dessen Interessen leiten.

Keine Überraschung, aber ich halte es dennoch mal fest: Geld hat hier mehr Macht als Politik und wirkt schneller. Oder so ausgedrückt: Ein einzelner Mensch kann mit viel Geld sofort bewirken, wofür viele andere auf rein politischem Wege Jahrzehnte brauchen.

Also: Wenn sie nur genügend Geld haben, können Sie den Unternehmensführungen dieser Welt die eigenen Interessen in die Köpfe pflanzen und sogar gegenteilige politische Bestrebungen (ewig?) ausbremsen.

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